Interview mit Janine Kwast

von Praktikantin Lena

Lena: Es sind so viele unterschiedliche Themen., über die Du referierst. Wie bist Du darauf gekommen?

JK: So etwas muss wachsen. Ich habe bereits im Studium ein breites Feld abgedeckt und danach in unterschiedlichen Bereichen gearbeitet. Glücklicherweise gab es auch ein paar gute Lehrmeister.

Lena: Was ist das Wichtigste, damit ein Vortrag gut ankommt?

JK: Zunächst muss man im Auge haben, für wen man referiert. Ob ein Vortrag gut ist oder nicht, entscheidet man nicht selbst, sondern die Menschen, die zuhören. Die meisten Menschen wollen auf emotionaler und faktischer Ebene erreicht werden. Das heißt, sie wollen bei einem Vortrag natürlich unterhalten werden, sich nicht langweilen und Spaß haben. Dann ist es aber auch genauso wichtig, dass man etwas Fachliches aus dem Vortrag mitnehmen kann. Die inhaltliche Qualität muss hoch sein, auf aktuellem wissenschaftlichen Stand. Und dann muss da noch dieses gewisse Etwas sein, dieser neue Impuls, den ein Teilnehmer mitnimmt und der ihm künftig bei seinem Vorhaben weiterhilft. Wenn dieser Impuls ausbleibt, ist der Vortrag nur maximal die Hälfte wert.

Lena: Du schreibst ja alle Vorträge selber. Wie kommst Du auf die neuen Ideen?

JK: Ich halte die Augen und Ohren immer offen. Wenn eine Idee entsteht, gehe ich zunächst wissenschaftlich analytisch vor, um die Idee mit dem nötigen Grundgerüst zu sichern. Danach kehre ich zum ursprünglichen Impuls zurück. Letztlich ist es immer ein Stück eigene Begeisterung, die man als Referent mitgibt, und diese wollen natürlich auch die Vortragsteilnehmer sehen! Die Ideen kommen immer wieder, die Besten reifen dann beim Reiten oder Laufen!

Lena: Das Thema „Zukunft“ spielt eine große Rolle. Warum so viel Zukunft und nicht Gegenwart?

JK: Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft– es gehört untrennbar zusammen. Eines meiner großen Themen ist das Handeln an sich: Wenn ich in der Gegenwart, also jetzt handele, verändere ich meine Zukunft. Ich bin auf Überraschungen besser vorbereitet und kann viele Dinge selbst beeinflußen. Die Gefahr der Fremdbestimmung wird minimiert. Das ist im Kleinen wie im Großen gleich-  wenn ich als Privatperson eine Frist verpasse, ist das mitunter sehr tragisch. Wenn ein Unternehmen oder eine Institution z.B. gesellschaftliche Veränderungen verpasst, wird der Boden für die künftige Existenz entzogen. Dann kämpft man nur noch gegen den Verfall und hat mit viel Glück einen Plan A, der den eigenen Hals rettet. Klappt das nicht, hat man für einen Plan B in der Regel keine Zeit mehr. Zukunftsplanung ist essentiell wichtig, hat aber meist nur einen Zeitanteil von 2-8% gemessen am Tagesgeschäft. Zukunftsplanung in der Gegenwart bestimmt, wie angenehm oder unangenehm die zukünftige Gegenwart wird.

Lena: Das klingt schon alles sehr ernst. Aber eigentlich wird hier viel gelacht!

JK: Es wäre doch schlimm, wenn man bei den Zukunftsideen keinen Grund zum Lachen hätte…

 

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